Inspiration durch eine Patientin

Gestern hatte ich in unserer Prophylaxe nach einer professionellen Zahnreinigung ein wenig mehr Zeit mit einer Patientin zu - schnacken -. Wir kamen über nicht vorhandenen Erosionen, trotz des Verzehrs saurer Lebensmittel, auf Saure und nicht saure Lebensmittel zu sprechen und gelangten letztlich zur PRAL - Liste. Die PRAL - Liste ist eine Nahrungsmittel - Tabelle mit der geschätzten Säurebelastung von 112 häufig verzehrten Lebensmitteln (und Getränken) auf je 100g bezogen. PRAL steht dabei für Potential Renal Acid Load.

Da meine Frau und ich uns als Zahnärzte sehr viel mit Ernährung auseinandersetzen - ja, meine Frau ist auch Zahnärztin -, hatte ich die PRAL- Liste schnell zur Hand. Auffällig war sofort, daß bei einigen sauren Lebensmitteln, die Erosionen an den Zähnen hervorrufen können, die Verstoffwechselung aber basisch ist (Beispiel Zitronensaft PRAL- Wert ist -2.5, d.h. die Verstoffwechselung ist basisch, Wege  des negativen Wertes). Den Säureangriff auf die Zähne kann man eindämmen, in dem man nach dem Verzehr direkt mit Wasser spült.

Einer basischen Ernährungsweise sagt man nun einiges gutes zu. Es sei nötig, die Säuren aus dem Körper zu entfernen, um der Bildung von Kristallen vorzubeugen, die z.B. Gicht, Arthritis und ggf. auch damit eine Arthrose verursachen. Schaut man sich die PRAL- Wert- Liste an, erkennt man schnell, daß allerlei als gesund geltende Lebensmittel im Bereich der basischen Verstoffwechselung liegen.

Hier eine Liste mit basischen Lebensmitteln:

Spargel,

Broccoli,

junge Karotten,

Blumenkohl,

Sellerie,

Chicorée,

Gurken,

Auberginen,

Launch,

Kopfsalate (Durchschnitt verschiedener Sorten),

Eisbergsalat,

Pilze,

Zwiebeln,

grüne Paprikaschoten,

Kartoffeln,

Radieschen,

Spinat,

Tomatensaft,

Tomaten,

Zucchini,

grüne Bohnen,

ungesüßter Apfelsaft,

Äpfel(mit Schale! Durchschnitt verschiedener Sorten)

Aprikosen,

Bananen,

Schwarze Johannisbeeren,

Kirschen,

ungesüßter Traubensaft,

Haselnüsse,

Kiwi,

Zitronensaft (! Tatsächlich basisch in der Verstoffwechselung),

ungesüßter Orangensaft,

Orangen,

Pfirsiche,

Birnen mit Schale (Durchschnitt verschiedener Sorten),

Ananas,

Rosinen,

Erdbeeren,

Wassermelonen,

Bier - naja, aber trotzdem NICHT gesund -,

Kakao aus entrahmter Milch,

Kaffee (tatsächlich),

Mineralwasser (aber fast neutral),

Rotwein (gesund ? - da streiten sich tatsächlich Wissenschaftler drum),

Tee,

trockener Weißwein (s. Rotwein),

Margarine,

Honig,

Marmelade,

weißer Zucker (auch fast neutral, gesund ? - zumindest nicht für die Zähne)

Besonders basisch verstoffwechselt werden (je negativer der PRAL, umso besser) :

Rosinen -21,0 (wer hätte das gedacht)

Spinat -14,0 (Poppey wußte es schon)

Bananen -5,5 (Haben Affen Gicht?)

Besonders sauer verstoffwechselt werden (je größer, umso saurer):

Parmesan 34,2 (ups, Spaghetti war mal Lieblingsgericht im Studium)

Schmelzkäse 27,7

Cheddar 26,4

Gauda 18,6

Camembert 14,6

ungeschälter Reis 12,5

Salami 11,6

Ich möchte noch einmal betonen, daß es in diesem Artikel hauptsächlich um die Unterscheidung geht, ob Lebensmittel basisch oder sauer verstoffwechselt werden. Es geht nicht darum, ob diese grundsätzlich gesund oder ungesund sind. Vielmehr kann man unter Umständen sich gesundheitlich ein Stück nach vorne bringen, wenn man darauf achtet, was man zu sich nimmt und sich wirklich abwechslungsreich ernährt.

An dieser Stelle einen Dank an die Patientin, die mich zu diesem Artikel inspiriert hat.